Ejne Kormstgeschichte (um 1910)
S wor onn Kormstsunntche obnds, de letztn Gäste hottn grode n Pfohl gezohn, do sohtes Tantl ibr de Mittr: "Nej, dos hättch ne gedocht, dosse warn dan ganzn Kormstbook off enn Sitz zommfrassn." "Nujo, s wornr hald ou vill heuor, de ganzn Wellnzor und de Leipschn olle, do gieht abn wos uf" mejnte de Mitt. "Und wos ist denn morne?" frohte dr Onkl, dar Angst kriggte, dossmt wiern Hungr leidn missn o dr Kormst. Do plinzlte s Tantl ej bissl min Ougn und sohte: "Bistes denn ne gewohre wurdn, doss das Bock heuor ock 3 Pfuutn hotte? Ej hindr Vortl leiht noch ei dr Beize, dos rejcht schonn noch forr und und Gäste warn ho kejne mej komm, s worn jo suweit olle do." Na dos is jo gutt!
N andrn Morgn gingn olle bis ofs Tantl ei de Masse und dann ei de Golgne Stunde, ock de Mittr koom zeitlichr hejm, wal se mosste kochn halfn, Sammln scheidn of de Netl, de Breuslbeern eizuhulln und wosde do olls wor. S Tantl g(k)uckte grode amo zunn Ffanstf naus und wos sog se? Do blieb doch grode ej Lanauor bann Borne stiehn. "Jesmandjosef, die Zwickschn!" Und do fiel se of enn Stuhl, "na die hommr grode noch gefahlt heute, wu dr Book su gutt wie wag ist." Ei daan liefse abr schonn zorr Haustiere und begrisste n Brudr, dr Schägorn und Willin, os wenn se nochn gequorlt hätte und de Muttr wosste ne, wu se hieg(k)uckn sollde, s woror ordnlich angst und bande, wos do wardn wiere.
Orscht raatschtn se ejne Weile und mier Kinder wurn beg(k)uckt und ausgefoht, dann sohtes Tantl ibor miech. "Giehock min Onkl und mit dr Tant Gini a bissl ann Gortn" und dos machtmr ou; ei ennr Weile koom se einoch frohte miech: "Hostn denn ou de bosnischn Pflaum gezeigt? Nej dor glejbtr ne, wos dos forrgude Pflaum sein, siche hottr ei eunorn Labn noch kejne gassn, se schmeckn grode wie Honich." Und so schuttlte se ou schonn daan bosnischn Plaumenboum, doss de Plaum ock su rundrpoppsten. Wal abr de Zwickschn Staatlleute worn, konndn se dos ne drsahn und klabtn und ossn, wos Zeug hield. Do gings Tantl wiedr nei - se mosste jo ou s Assn fartisch machn.
Drweile komm de andorn hejm und g(k)ucktn ne schlachte, wie se sogn, wos lus wor, abr s Tantl flaschlte ock vorr siech hie; se hottes of ejmol gornee eilich mit daan Mittschassn.
Abr drno ruffte se doch zu Tische, do stond ej brummortoppvlls Soppe, su dicke, doss dr Leffle hätte drinne stiehn kinn. Und nooch dar Soppe sohte dr Onkl Wilhelm: "Ich mussmr ock de Hosn ufmachenm ich koon schonn nimmej, ich hätte ne solln suvill Pflaum assn." Und de Tant Gini, wie se die grusse Pfonne min Sauerbrotn sog (s wor jo freilich mejor Tunke), und dies schissvlls Knetl, do wollde se glei Stricke machn: "Jo de Pflaum hättmr solln orscht hindeneinooch assn." Grode ock dr Willi lehte ordnlich ei, Kindr kinn jo immer. Su worsch komm, doss dr Onkl doch hood kenn Hungr keidn missn oh dr Kormst.
Kaffe, sohte dr Besuch, kenndr jetz kenn trinkn, do misstn se noch wortn, se wisstn ibrhaupt ne, eb se heute odr morne noch wiern wos assn kinn, su soot wärnse.
Zumm Obte fuhrn se wiedr fort. Do sohte dr Onkl: "Nu shtmorsch ock, wie hottr denn dos gemacht, doss die Pfute vunn Bocke gerejcht hood forr dos ganze Volk?" Do lachte s Tantl forchtrlich: "Jo wennch se su lange gassn, bis se soot worn, do seinses gorne gewohre wurdn, doss ne vill Flejsch ei der Schmeetntunke drinne wor. Jo mr mussock wissn, wie de Leute beschoffn sein, do koomr siech immr halfen."
Seit dr Zeit hiss bei uns, wenn wiedramol unverhofftr Besuch komm und s Assn aj bissl knopp wurde: Mr warnse halt orscht ei de Pflaum schickn.
