Poetin    Maria    Schiffner

Zeitkritisches




 

Die guten und die bösen Geister


In früherer Zeit, als es noch nicht so viele Menschen gab, war das Land meist von Wald be-deckt, wie heutzutage noch in anderen Weltgegenden. Da hatten die Geister alle, die guten und ie bösen, über die manh jetzt nur noch in Märchen hören kann, überall Platz genug. Jetzt sind die Wälder zum grossen Teil gerodet und das Land ist voller Städte und Dörfer, in denen grosse Menschenmassen leben und wie die Ameisen durcheinander laufen, um mit grossem Lärm ihren viel zu vielen Geschäften nachzurennen.

Nur hie und da gibt es noch grössere Wälder und dort müssen sich eben Märchengestalten von einst zusammen-drängen. Freilich haben die Menschen jetzt gar nicht mehr die Fähigkeit, sie wirklich zu erkennen, so glauben sie auch gar nicht, dass sie da sind.

Ob man sie wirklich sehen kann, ob sie so aussehen, wie sie in den Märchen geschildert wer-den? Vielleicht kön-nen manche Menschen sie wirklich sehen, die selber noch ein Stück Natur sind, besondere Menschen, denen der Rummel der heutigen Zeit nicht anhaben kann, wie die Menschen früher wohl alle waren.

So ein Mensch muss wohl der Förster Rothard sein, denn ihm begegnen in seinem Walde vielerlei Gestalten, von denen man heute nur noch in alten Märchenbüchern liesst und er er-lebt die seltsamsten Abenteuer, die sich andere Leute gar nicht vorstellen können.

Wir andern gehen auch durch den Wald, aber wir erleben nichts Besonderes, weil wir uns das Sehen und Hören für solche Dinge abgewöhnt haben, wir armen Leute.

Den Kindern aber muss davon erzählt werden, bevor sie selbst in den Wirbel unserer Zeit hineingehen.



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