Poetin    Maria    Schiffner

Zeitkritisches

 

 

 

 


 

Begegnung mit einer Fee


Die ganze Nacht war es sehr schwül und als jetzt die Sonnne aus den Wolken herausschaute, stach sie wie mit spitzen Pfeilen. "Sicher gibt's heute ein Ge-witter", dachte der Förster, als er in den Wald ging. "Hoffentlich komme ich noch trocken wieder heim, ich will mich beeilen." Dann traf er aber den Holzhändler, der viele Wünsche vorbrachte. So geriet er immer weiter weg und plötzlich wurde es ganz finster im Walde. "Da haben wir's, gleich geht's los."

Schon klatschten die ersten Tropfen auf die Blätter und bald prasselten unendliche Regengüsse herunter, gegen die auch die dichte Laubdecke nicht mehr half, bald war er klatschnass. Dabei blitzte und krachte es unheimlich. Nein, so ein Unwetter!

Endlich fielen die Tropfen nur noch einzeln und auch der Donner klang immer ferner. Da kroch der Förster, ziemlich durchnässt, aus seinem ohnehin undichten Laubverdecke und wollte schnell nach Hause.

Hinter einigen Büschen erblickte er plötzich etwas Helles. Er ging darauf zu und da sah er unter völlig durchweichten Schleiern eine feine Mädchengestalt und ein Gesichtchen mit geschlossenen Augen, sehr fremdartig und anscheinend schlafend. Sehr verwundert rührte er sie leise an. Sie schlug die Augen auf une erschrak sehr. "Fürchte dich nicht, Mädchen, hat das Gewitter dich überrascht? Du bist ja ganz nass, wo willst du enn hin?" "Du bist der Förster Rothard? Das ist gut, ich bin die Fee Illa, mich sandten meine Schwestern, die Wassernixen, aus, um mir einmal die Talsperren hier herum daraufhin anzusehen, ob sie dort etwa wohnen könnten. Da kam das Gewitter mit dem schrecklichen Regen, meine Schleier sind durchnässt und zerrissen, ich kann nicht mehr weg jetzt. Was tu ich nur?"

"Nun", sagte der Förster, "vielleicht können wir die Wurzelmännchen um Rat fra-gen. Ich will es versuchen."

Trotzdem er so nass war, eilte er zu der Eiche der Wurzelmännchen. Mit denen hielt er Rat. Immer mehr Männchen fanden sich ein, sie wussten alle keinen Rat, zuletzt kamen sie auf die Kräuterfrau und einer der Männchen wollte ihr die Nachricht bringen. Der Förster aber ging wieder zu der Fee.


Schon von weitem winkte sie ihm zu :"Ich wollte nur deube Rückkehr abwarten, um dir zu sagen, dass ich nun doch wieder fort kann, der Schaden ist halbwegs behoben. Dir möchte ich ein Andenken geben."

Sie reichte ihm ein Stück Schleier. "Weisst du, was das ist? Eine Tarnkappe. Wenn du in Not bist, schwinge sie dreimal um den Kopf und due bist unsichtbar. Ich danke dir für deine Mühe, leb wohl!" Und plötzlich sah er sie nicht mehr.

"Nein, das kommt mir vor, als ob ich geträumt hätte", dachte der Förster Rothard.

Nochmals ging er zu den Wurzelmännchen, um ihnen Bescheid zu geben. Als er von der Tarnkappe erzählte, waren sie äusserst verwundert. Ein ganz altes Wurzelmännchen sagte: "Das ist ein grosses Geschenk. wir haben auch welche, aber man dart sie jetzt nur noch in der Not verwenden, sonst verlieren sie ihre Krat. Früher war das noch anders. Daran musst du immer denken."

Dann ging er rasch nach Hause, um endlich seine immer noch feuchten Kleider los zu werden
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